Wir schreiben Anfang der 1980er Jahre: Die Flugbewegungen nehmen immer weiter zu und die deutschen Fluggesellschaften machen sich gleichzeitig Sorgen um die jeweilige Auslastung ihrer Flugzeuge. Daher beschließt man freie Kontingente (Sitzplätze) in den Flugzeugen an interessierte Geschäftsleute zu vergeben, die die Jahre zuvor vergeblich an den Flughafenschaltern um einen freien Sitzplatz nachsuchten, weil sie doch früher am Tagungsort sein mussten. Und ganz schnell hat man auch die Urlaubsreisenden als Zielgruppe ausgemacht. Auch Urlaubsflieger, die mit vielen Passagieren in Richtung des damaligen Top-Reiseziels Mallorca starten sind nicht vollbesetzt und der Flug damit schon ein bisschen unrentabel aus der Sicht der Fluggesellschaften. Heute bietet man auch Last Minute Badeferien an in der Tourismusbranche
Schneller Erfolg
Denn der Erfolg der Fluggesellschaften, die ihre Kapazitäten durch die Last Minute Vergabe an den Flughäfen steigern konnten pro Flug, hat sich schnell herumgesprochen. Denn in den Reisebüros hatte man oftmals das Problem, dass wegen Stornierungen noch viele Hotelbetten in den Partnerhotels frei waren und die Hoteliers daher Umsatzeinbußen hinnehmen mussten, und das sogar zur Topreisezeit im Sommer. Dadurch, dass nun ganze Urlaubsreisen inklusive Flug angeboten werden konnten, sprach sich das Last Minute Reisekonzept schnell unter den Verbrauchern herum. Diese waren vor allem von einem Umstand fasziniert, was die Last Minute Angebote brachten – einen sehr viel günstigeren Preis als der, den man im Reisekatalog fand.
Günstige Schnäppchen
Dies sprach sich natürlich sehr schnell unter den Verbrauchern herum, was aber zu dem Problem führte, dass auch schon damals wegen der strikten Ferienzeit und auch den Arbeitszeiten es kaum möglich war als Familie ein derartiges günstiges Angebot zu erhalten. Daran hat sich bis heute nichts geändert. Denn von den Schnäppchen profitieren vor allem Alleinreisende und Senioren, die zeitlich gesehen unabhängiger sind. Last Minute bedeutet nämlich, dass die Reise binnen von ca. zwei Wochen nach der Buchung angetreten werden muss. Das führt natürlich, wenn ein Arbeitgeber sich dazu entschließt kurzfristig, meist zu Unstimmigkeiten mit dem Chef und den Kollegen, denen ein zu kurzfristig eingereichter Urlaubsantrag überhaupt nicht ins Konzept passt. Doch die Last Minute Angebote definieren sich nun einmal danach, dass entsprechend diese binnen von wenigen Tagen bzw. ein bis zwei Wochen nach Buchung angetreten werden müssen.